Ich möchte Dir auch an dieser Stelle zunächst einfach nur als Mensch begegnen, so wie du einer bist, damit du verstehst, warum ich diese Arbeit, die ich als meine Bestimmung fühle mit meiner ganzen Herzenswärme, meinem ganzen Engagement und meiner ganzen Kompetenz ausfülle. Ich habe gelernt, dass ich mich zeigen muss, wenn ich verstanden werden möchte, denn Verstecken oder etwas anderes scheinen wollen, als ich bin, ist viel anstrengender. Du sollst wissen, mit wem du es zu tun hast.
Genauso, wie auch du und jeder andere Mensch bin ich durch diese Odyssee der Verstrickung gegangen, die ich bei „Die Schatzsuche“ beschreibe.
In allen Situationen, bei denen sich meine eigenen Muster, Glaubenssätze und Verhaltensstrategien entwickelt haben, habe auch i c h meinen Atem immer ein wenig mehr angehalten. Ich habe die Muskulatur angespannt, um den Schmerz und den Kummer von mir fernzuhalten, denn damals war ich abhängig. Ich konnte weder kämpfen noch fliehen. Kein Kind kann das.
Ich hatte nicht etwa ein schreckliches Elternhaus, sondern wie alle anderen einfach nur unwissende Eltern, die um die Entwicklungseinflüsse auf die Kinder nicht wirklich eine Ahnung hatten. Sie gaben ihr Bestes, wie i c h später auch als Mutter.
Heute weiß ich, dass ich genauso unwissend, wie meine Eltern Mutter wurde.
Inzwischen habe ich verstanden, dass jede Verspannung, jeder Schmerz, jede Unbeweglichkeit ein Stück meiner „geronnenen, eingefleischten“ Lebensgeschichte ist.
An d e m Punkt in meinem Leben, als mein Körper nicht mehr kompensieren konnte, sich nicht mehr unterdrücken lies, bekam ich Schmerzen. Ich konnte nicht mehr schlafen. Ich habe nicht mehr so funktionieren können, wie früher – beinahe wie ein Duracell-Hase, der erst aufhört, sich zu bewegen, wenn die Batterie leer ist. Meine Batterie w a r leer. In den Jahren, in denen ich von einem Arzt zum anderen ging und mir vorkam, als würde ich nur „markieren“, wurde ich immer verzweifelter und hilfloser und als die Symptome endlich den Namen „Fibromyalgie“ bekamen, war ich zunächst froh, denn ich kam mir endlich nicht mehr wie ein Simulant vor. Das „Allheilmittel“ dafür war ein Psychopharmaka.
Und an diesem Punkt war meine Verzweiflung am größten, denn ich wollte mich nicht ruhigstellen lassen, sondern mich endlich wieder lebendig fühlen und leben.
Nachdem ich mit einigen Menschen mit der gleichen Diagnose gesprochen hatte, wurde mir klar, dass bei allen einschneidende Lebensumstände eine Rolle gespielt hatten. Ich bemerkte, dass es Parallelen zu meinem Leben gab Da wusste ich, „Es muss auch noch einen anderen Weg geben“. Ich fing an, mich wieder wichtig zu nehmen, mich dafür zu interessieren, wie ich „ticke“ und wie der Körper und das Leben funktioniert.
Ich habe gelesen, gelernt und geforscht und so nach und nach hat sich dieser berufliche Weg für mich aufgetan und ich möchte dir Mut machen, auch diesen ganz eigenen Weg für dich selbst zu finden.
Wir beide kennen den Weg noch nicht, doch er wird sich zeigen, wenn du ihn gehst.
Ich bin allen Menschen, denen ich in meiner beruflichen und persönlichen menschlichen Entwicklung begegnet bin und den Vorreitern und Begründern der Körpertherapie, von Herzen dankbar, denn sie haben sich verurteilen und belächeln lassen für ihre Ideen und sind ihren Weg dennoch unbeirrt weitergegangen.
Die Ergebnisse ihrer Methoden, die den ganzen Menschen einbeziehen, sind Beweis genug für ihre Gültigkeit. Sie haben uns ein gutes Erbe hinterlassen, dass auch ich angetreten habe.
Hier möchte ich dir einen kurzen Einblick über die Methoden und deren Begründer geben, mit denen ich arbeite. Wenn dich diese Menschen und die Methoden näher interessieren, erforsche es weiter:
Wilhelm Reich
gilt als Begründer der Körpertherapie. Er war Schüler von Freud und entdeckte, dass das Unbewusste auch in der Körperhaltung, Körperform, Körperstruktur und Körpersprache sichtbar wird und die vielen verdrängten Konfliktschichten den lebendigen Organismus wie einen Panzer umgeben. Er verwendete dafür den Begriff Charakterpanzer und entwickelte die Vegetotherapie.
Alexander Lowen
entwickelte das Modell der fünf Charakterstrukturen in seiner Bioenergetischen Analyse weiter, bei der ein wichtiger Baustein das „Grounding“ ist. Es geht u.a. um den Kontakt zum Boden, Standfestigkeit, Eigenständigkeit, Körperwahrnehmung, Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und das Verstehen der eigenen Biografie.
Gerda Boyesen
entdeckte in ihrer Biodynamischen Psychologie den Darm als wichtiges Bindeglied zwischen Psyche und Körper, denn die peristaltischen Geräusche des Darmes ermöglichen ein direktes Feedback über die Wirksamkeit von Massagen und Energiearbeit. Nicht nur, was wir physisch zu uns nehmen muss verdaut werden, sondern auch alles seelisch zu uns genommene.
Fritz Perls
gilt als Begründer der Gestalttherapie. Dieser Ansatz geht davon aus, dass alles, also auch Vorgänge des Erinnerns, gegenwärtige Tätigkeiten sind. Damit ist alles, was wir jetzt erleben, auch veränderbar. Die logische Folge ist die radikale Selbstverantwortung für das jetzige Erleben. Das Ich und Du im Hier und Jetzt in Verbindung mit Körperarbeit betont die erwachsene Beziehung zwischen Klient und Behandler.
Jack Painter
entwickelte die Posturale Integration, eine Form der bewusstseinsorientierten Körpertherapie, die den Menschen als untrennbare Einheit von Körper-Seele-Geist versteht. Dies bedeutet sinngemäß: „Wiedererlangung unversehrten Haltens und Verhaltens.“ Dabei können in Verbindung mit bewusstem Atem und emotionalem Ausdruck körperliche fasziale Schichten gelöst und die darin verkörperte Lebensgeschichte wieder bewusst und erlebbar werden.
David Berceli
entwickelte ausgehend von der der Bionergetik die TRE®-Übungsserie (Trauma Release Exercices = Trauma-Entspannungsübungen), die auf die dem Organismus innewohnenden Lösungsmöglichkeiten durch neurogenes Zittern abzielt und dadurch muskuläre und gewebliche Verspannungen abbaut, die bei Stress und jeglicher Form von Trauma eine Rolle spielen. Durch das natürliche Schütteln wird eine Tiefenentspannung mit einer gleichzeitigen natürlichen Neubelebung des Körpers erzeugt.
Alle diese Methoden der Körper- und Energiearbeit in Verbindung mit dem bewussten Atmen helfen dir wieder zurückzufinden zu dem Menschen, als der du gedacht bist. Du kannst dich wieder lebendiger und freier fühlen.
Die verloren gegangene Verbindung zwischen dem intellektualisierenden Geist und dem wahrnehmenden Körper wird wieder hergestellt, so dass du mit deinem Körper-Geist deine dir innewohnende Intuition für dich, deinen Körper und deine Bedürfnisse wieder nutzen kannst.
M e i n e Aufgabe besteht dabei darin, mit dir herauszufinden, welche Methode oder vielleicht auch nur Teile davon zu der Situation passen, in der du lebst, und die du mitbringst. D e i n e Aufgabe ist es, das Maß und dein Tempo zu bestimmen, damit die gemeinsame Arbeit so fruchtbringend wie möglich sein kann. Es geht darum, dass du dich der Herausforderung stellt, ohne dich jedoch zu über-fordern.
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